Wildbienen-Ersatzhabitate entstehen neben der StattErnte Blühfläche

In den letzten Tagen war einiges neben der ausgesäten StattErnte Blühfläche in Dreiskau-Muckern los. Im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Lehmbau der Fakultät für Architektur und Sozialwissenschaften der HTWK Leipzig wurde zwischen Montag und Freitag mit dem Bau eines Lehmwellermauer-Wildbienenrsatzhabitates begonnen. Lehmbauer und UferLeben Mitglied Christian Hansel vermittelte den StudentInnen in den 5 Tagen grundlegende theoretische und praktische Kenntnisse des traditionellen aber auch des modernen Lehmbaus. Neben der Theorie waren die 8 StudentInnen vor allem von der praktischen Arbeit begeistert. Zunächst erstellten sie einen Natursteinsockel für die Lehmmauer.

Gleichzeitig wurde mit den Füßen aus Lehm, Stroh und Wasser die Lehmwellermasse für die Mauer gemixt. Nach der Fertigstellung des Natursteinsockels wurde mit den Händen der erste Wellersatz erstellt. Dieser verfestigt sich nun in den nächsten 3 Wochen und dann folgt der zweite Wellersatz. Nach Fertigstellung der Lehmmauer wird diese mit einem einem Reetdach vor der Verwitterung geschützt. Die Schilfhalme bieten dann weiteren höhlenbrütenden Wildbienen ein Habitat.Da der Lehmmauerbau mit vereinten Kräften erstaunlich schnell von der Hand ging wurde gleichzeitig noch eine Trockensteinmauer gebaut. Diese soll Eidechsen, Erdkröten und anderen Kleintieren ein neues Zuhause bieten. Weiterhin wird in den nächsten Wochen auch noch zwischen der Lehmwellermauer und der Trockensteinmauer ein Sandarium für bodenbrütende Wildbienen entstehen. Beide Mauern wurden gänzlich ohne Strom(bis auf die Anlieferung von Steinen und Lehm) und technische Hilfsmittel erstellt. Der Lehm(10 Tonnen) kam aus einer Lehmgrube bei Weißenfels, der Sandstein(10 Tonnen) von einem Abbruchhaus im Alteburger Land und das notwendige Stroh aus Dreiskau-Muckern. Die Trockensteinmauer ist sofort bezugsbereit und im nächsten Frühjahr werden die ersten Wildbienen in die Lehmmauer einziehen.