Gemeine Schornsteinwespe

Die Gemeine Schornsteinwespe ist ein Hautflügler aus der Familie der Faltenwespen. Die Gemeine Schornsteinwespe ist in Mitteleuropa weit verbreitet. Sie bevorzugt offene Landschaften und benötigt zum Nestbau natürliche lehm- und löshaltige Steilwände oder Hauswände aus Lehm. Selten nisten die Wespen auch im Boden. Die Wespe ist zwischen Mai und Juli zu beobachten. Beim Nestbau graben die Wespen zunächst einen Gang in die Wand. Aus dem Aushub bauen die Wespen den namensgebenden bis zu 5 cm langen Schornstein.

Schornsteinbiene beim Nestbau, 20.06.2020 Dreiskau-Muckern Foto: Christian Hansel

Die genaue Funktion des Schornsteins ist unbekannt. An der charakteristischen Bauweise des Nestes kann man die Art gut erkennen. In einer länglichen Kammer am Ende des Nestes wird ein Ei gestielt an der Decke befestigt. Im Anschluß bringt das Weibchen bis zu 30 Rüsselkäferlarven in die Kammer. Ausgehend vom Hauptgang legt die Wespe insgesamt bis zu 7 Ei-Kammern an. Das fertige Nest wird am Ende mit Material des Schornsteins verschlossen. Innerhalb von wenigen Tagen schlüpft die Wespenlarve. Diese vertilgt innerhalb von wenigen Wochen die Käferlarven.

Schornsteine in verschiedenen Stadien, 20.06.2020 Dreiskau-Muckern, Foto: Christian Hansel

Die Nester der Schornstein Wespe werden von verschiedenen parasitären Goldwespen heimgesucht. Diese legen ihre Eier in die bestückten Eikammern. Die Goldwespenlarven ernähren sich dann im Verlauf von der reifen Larve der Schornsteinwespe.

Goldwespe

Der Bestand der Schornsteinwespen ist aufgrund von schwindenden Habitaten im Rahmen von Flurbereinigung und zunehmenden Flächenfraß rückläufig.

Schutzmaßnahmen:

  • Renaturierung von Flussläufen
  • Errichtung von künstlichen Lehmwänden
  • Schutz und Ausweitung bestehender Biotope