Die touristische Entwicklung und Bebauung der Uferzonen im südlichen Leipziger Neuseenland schreiten voran. An vielen Orten harmoniert dabei die Umsetzung wenig mit dem natürlichen bzw. ländlichen Umfeld, z.B. minimalistisch und funktional ausgerichteten Gebäude im Kubus- oder Bauhausstil, wie sie an der Mehrzahl der Seen im südlichen Neuseenland entstanden sind. Die zukünftige Entwicklung bisher unberührter Uferareale sollte mit Bedacht erfolgen, so z.B. das geplante Erholungsgebiet am Südufer des Störmthaler See östlich der Magdeborner Halbinsel.

Die Plangeschichte beginnt mit dem Braunkohleplan , in der Version aus dem Jahre 2002 wird ein Badestrand am Südufer östlich der Magdeborner Halbinsel aufgeführt. Die erste schriftliche Erwähnung eines Campingplatzes am Südufer östlich der Magdeborner Halbinsel finden wir im Integrierten Gemeindeentwicklungskonzept von 2012. Als Begrifflichkeiten wurden seither ‚Waldcampingplatz‘ und ‚Naturcampinplatz‘ verwendet. Im September 2016 wurden erstmals konkretere Überlegungen zur Etablierung eines Campingplatzes veröffentlicht. Diese Informationen stammten einerseits aus einer Machbarkeitsstudie (Inklusionscampingplatz), welche die wirtschaftlich zweier Campingplatzvarianten (400 vs, 250 Stellplätze) untersuchte, und andererseits aus der gleichzeitigen Anpassung bzw. 1. Änderung des Flächennutzungsplans.

Um die Möglichkeit einer Öffentlichkeitsbeteiligung und Einflussnahme zu prüfen, haben interessierte Anwohner viele Gespräche mit Vertretern von Gemeinde, Umweltverbänden, Parteien und Tourismusexperten geführt, welche wir hier der Übersichtlichkeit halber einmal aufführen:

• Gemeindeverwaltung Großpösna
• NABU Sachsen
• NABU Regionalgruppe Südraum Leipzig
• Naturförderungsgesellschaft Ökologische Station Borna-Birkenhain e.V.
• Ökolöwe Umweltbund Leipzig e.V.
• Stiftung Wald für Sachsen
• Die GRÜNEN
• Die LINKE
• CDU-Bundestagsabgeordnete Katharina Landgraf
• Netzwerk Leipzig Grün
• Grüner Ring
• Naturfreunde Sachsen e.V.
• Institut für Wirtschaft und Regionalentwicklung
• TU Dresden, Tourismuswirtschaft
• Kulturinsel Einsiedel e.V.
• Kultur-Faktur e.V. (Kranwerk Naunhof)

Aus den Gesprächen wurde schnell klar, dass die Erschliessung des Sondergebiet Erholung am Südufer des Störmthaler See durch die Vorplanung (Braunkohleplan, Regionalplan, integriertes Gemeindeentwicklungskonzept Großpösna) legitimiert ist. Eine naturbelassene Ausrichtung des Areals würde ein Planabweichungsverfahren bedingen, welches keiner der Gesprächspartner für zielführend und erfolgversprechend ansah.

Auf Basis der Erkenntnis des nunmehr bestehenden Nutzungszwanges wurde der Verein UferLeben Störmthaler See e.V. gegründet. um Gemeinde und Bürgern eine Plattform zur Diskussion sowie Beteiligung an einer naturnahen und nachhaltigen touristischen Entwicklung am Störmthaler See zu bieten.